Startseite
Trinkwasser
Abwasser
Heizlast
Hydraulik
EnEV
Wärmeerzeuger
TRGI´86
Betriebsführung
Links

Verständnis-Hilfe für Hydraulik

Dieses Beispiel scheint auf den ersten Blick vielleicht etwas komisch, soll jedoch als Verständnis-Hilfe für den Hydraulichen-Abgleich dienen.

Also bitte nicht drüber lustig machen :)

Bei diesem Bild stellen die Rohre Vor- und Rücklauf eines Heizsystems dar.
Vor dem Vorlauf ist eine Kugel die einmal über den ungünstigsten Bogen (als Beispiel für ungünstigsten Heizkörper) befördert werden soll.
Um diesen Weg zu überwinden, muss der Widerstand des Rohres und Formteile/Fittinge überwunden werden (für Formstücke kann wie bei der Trinkwasserberechnung ein pauschaler Zuschlag angenommen werden z.B. 40 oder 50% anstatt diese einzelnd mit Zeta-Werten zu berücksichtigen).
Die jeweiligen Teilstrecken (TS) bestehen jeweils aus Vor- und Rücklauf. Bei der Berechnung können diese auch einzelnd aufgelistet werden, jedoch erspart man sich so unnötige Schreiberei, da das Endergebnis eh gleich ist. Es ist nur darauf zu achten das die Längen der jeweiligen TS x2 genommen werden müssen!

Folglich reicht somit die Überwindung dieses Widerstandes über den 1 Bogen allemal aus um auch die Widerstände über den Bogen 3 und 2 (Heizkörper) zu überwinden. Wichtige Information bezüglich der späteren Pumpenauswahl !

  • In der Teilstrecke 1 (TS 1) wird das Volumen (kg/h o. l/h) von Bogen 1+2+3 gefördert

  • In der Teilstrecke 2 (TS 2) wird das Volumen (kg/h o. l/h) von Bogen 1+2 gefördert

  • In der Teilstrecke 3 (TS 3) wird das Volumen (kg/h o. l/h) von Bogen 1 gefördert

Aus diesem Volumen ergibt sich die Rohrdimension, der festgelegte Höchstwerte für den Widerstand "R" (und R x Rohrlänge) und die Fliessgeschwindigkeit "v" (m/s); Angaben sind aus Rohrherstellertabelle zu entnehmen oder aus Tabellenbuch.
Zusätzlich ergibt sich nun auch der Widerstand des Thermostatventils und der Rücklaufverschraubung bezogen auf das Volumen des 3. Bogen (jeweils aus Diagramm des Herstellers zu entnehmen); Thermostatventil und Rücklaufverschraubung sind auf größten Durchlass-Wert (Wert "N" siehe Bsp.-Diagramm) eingestellt.

Ungünstigster Bogen/Heizkörper 1

Ermittlung des Einstellwertes für Thermostatventil:
  • Volumen (kg/h o. l/h) von Bogen/Heizkörper 1 aus Diagramm ermitteln
  • senkrecht auf den größen Einstellwert "N"
  • horizontal Widerstand ermitteln
     

 

(Diagramm nicht maßstabgetreu dient nur zur Verdeutlichung!)

Abgleichen des Bogens 2

Bei dem Bogen2 steht lediglich nur noch der Widerstand der Teilstrecke 3 (TS 3) und der Widerstand der Ventile des Bogens 1 an die vorher ermittelt wurden. Die Widerstände aus TS 1 und TS 2 (gestrichelte Linien) sind verbraucht und werden somit in die Berechnung nicht mehr einbezogen.
Nun müssen noch die Widerstände der Teilstrecke des 2. Bogens aus (TS B2) ermittelt werden, sowie die Rohrdimension.
Diese ergeben sich aus dem Volumen des Bogens 2 (R-Wert, R x Rohrlänge, v in m/s).
Von den Widerständen der TS 3 müssen nun noch die Widerstände der Teilstrecke TS B2 abgezogen werden, da diese auf dem Weg zu Bogen 2 verbraucht werden.
Mit diesen ermittelten Werten kann nun das Themostatventil eingestellt werden; bezogen auf den anstehenden Widerstand und das Volumen des Bogens 2.

Bogen/Heizkörper 2

Ermittlung des Einstellwertes für Thermostatventil:
  • Volumen (kg/h o. l/h) von Bogen/Heizkörper 2 aus Diagramm ermitteln
     
  • Wert des anstehenden Widerstandes aus Diagramm ermitteln
  • Werte Volumen und Widerstand bis Kreuzpunkt ermitteln
  • Kreuzpunkt gibt Einstellwert für Ventil an
     

Auswahl einer passenden Umwälzpumpe

  • Wiederstand aus ungünstigstem Bogen/Heizkörper gibt "h" in m an (bezogen auf mWs => m-Wassersäule Vorsicht! Nicht zu verwechseln mit der geodätischen Höhe)
  • Volumen aus TS 1
  • entspricht Gesamtvolumen/
  • Fördermenge Q in m³/h
  • Vergleich verschiedener Pumpen ob diese Werte in Pumpenarbeitsbereich abgedeckt werden
     
  • möglichst eine
  • Elektronische-Pumpe auswählen, da freut sich
  • der Kunde über eine nicht gerade niedrige Energieeinsparung

 

Diese Erklärung hat hoffentlich etwas mehr Licht ins Dunkel des Hydraulischen Abgleichs gebracht.


Wenn noch Fragen sind einfach per E-Mail anfragen.

Top