Pro und Contra
Altbau und Denkmalschutz
Teilweise gestaltet sich gerade bei Altbauten bei denen der
Denkmalschutz greift das "Nachbessern" zum erreichen der geforderten
EnEV-Werte als schwierig. Hier ist meist nur das Dämmen von innen möglich. Je
schlechter das Mauerwerk umso stärker muss die Dämmung ausgeführt werden. Das
bedeutet Wohnraumverlust (wenn auch nur geringfügig) und was in der Hinsicht
wohl am problematischsten ist, die Verlagerung des Taupunktes. Meist
liegt der Taupunkt im Bereich der Dämmung, das ist unproblematisch wenn die
Dämmung auf der Außenwand angebracht ist. Ist die Dämmung jedoch auf der
Innenwand angebracht kann es zu Problemen mit Tauwasserbildung, bis hin zur
Schimmelbildung kommen. Was das heißt kann sich jeder ausmalen....
Was steht dazu in der EnEV
Zu § 16 Ausnahmen
Absatz (1) lautet: "Soweit bei Baudenkmälern oder sonstiger besonders
erhaltenswerter Bausubstanz die Erfüllung der Anforderungen dieser
Verordnung das Erscheinungsbild beeinträchtigen oder zu einem
unverhältnismäßig hohen Aufwand führen würde, lassen die nach Landesrecht
zuständigen Stellen Ausnahmen zu". Ein unverhältnismäßiger Aufwand in der
Erfüllung der Anforderungen besteht ohne Zweifel darin, wenn dies nur durch
unwirtschaftliche Konstruktionen zu erreichen ist. Dann stehen einem die
Ausnahmen rechtlich zu.
Absatz (2) lautet:
"Soweit durch andere als in dieser Verordnung vorgesehene Maßnahmen die
Ziele dieser Verordnung im gleichen Umfang erreicht werden, lassen die nach
Landesrecht zuständigen Stellen auf Antrag Ausnahmen zu. In einer
Allgemeinen Verwaltungsvorschrift der Bundesregierung kann mit Zustimmung
des Bundesrates bestimmt werden, unter welchen Bedingungen die
Voraussetzungen nach Satz 1 als erfüllt gelten".
Dieser Absatz besteht aus zwei Sätzen. Die Anwendung des Satzes 1 bietet u.
a. auch die Möglichkeit, durch Berücksichtigung des Speichervermögens einer
Außenwand die stationären k-Werte durch einen Bonus-Anteil zu verringern. In
der Fachliteratur ist dies als Solargewinnfaktor bekannt. Dieses Vorgehen
wird durch Heizenergieverbrauchsanalysen von Altbauten untermauert, ist
fachlich-technisch legitim und würde die Erfüllung der Anforderungen
nachweisen.
Gut gedämmt und was ist mit der "kostenlosen Energie" von außen?
Die Folge einer guten Dämmung ist ein geringer Wärmeverlust und somit eine
erhöhte Energieeinsparung. Das Ziel welches die EnEV verfolgt. Nur wie
sieht es mit der "kostenlosen" solaren Energie von außen aus? "Wenn nichts
raus kann, kann genauso schwer etwas an Energie rein." Somit hat das Gebäude
und dessen Bauteile keine Möglichkeit die von der Sonne gelieferte Energie
aufzunehmen und nach innen weiter zu leiten. Dieses Phänomen kommt
hauptsächlich bei schweren Bausubstanzen zu tragen welche die Energie gut
speichern können. Wäre eine Speicherung möglich, so würde auch weniger
Energie vom Inneren des Gebäudes nach außen gelangen. Bekanntlich "wandert"
warme Luft zur Kälteren. Ist nun aber das Bauteil durch die
Sonneneinstrahlung erwärmt und hat somit Wärme gespeichert, herrscht eine
erhöhte Temperatur und die Differenz von Innentemperatur zur Außentemperatur
(Oberflächentemperatur) ist sehr gering. Folglich findet keine/kaum
Wärmeübertragung statt. Also das Anbringen von Dämmung wäre unnötig. Selbst
im Winter liefert die Sonne durch ihre Einstrahlung Energie...
Leichtbauweise Bei der Leichtbauweise mit guten U-Wert Bauteilen
muss umsichtig gehandelt werden. Die Auswahl der richtigen Heizflächen ist
hier gefragt. Eine falsche Auswahl hat fatale Folgen auf die thermische
Behaglichkeit die heute bekanntlich hoch gehandelt wird und in aller Munde
ist. Folglich kann es unter Umständen zu einer Überheizung des Innenklimas
kommen (die Wärme staut sich in Folge guter Dämmung), die Behaglichkeit des
Innenklimas bleibt somit auf der Strecke. Die Aussage über
Barackenklima wäre hier ziemlich zutreffend. Altbau nachgedämmt
Durch das Dämmen von Altbauten verringert sich der Energieverlust, es wird
an Energiekosten gespart. Schön und gut, aber wie sieht die
Veränderung des Wohnraumklimas aus?
- Es steigt die Luftfeuchtigkeit die bekanntlich zur Behaglichkeit nicht
beiträgt und sich auf diese eher negativ auswirkt. Folglich muss häufig
gelüftet werden.
Was passiert während des Lüften mit der teuer und mit hohem
Energieaufwand erwärmten Luft?
- Sie wird nach außen abgeleitet und löst sich im wahrsten Sinne des
Wortes in Luft auf
Anhand dieser Bespielen sieht man deutlich, wie bei einer Münze, das es
immer zwei Seiten gibt.
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